Tresorfabrik S. J. Arnheim befand sich in Wedding, Badstraße 40/41, auf der nördlich der Badstraße gelegenen Hälfte der Pankeinsel. Um 1833 hatte der Schlossermeister und Mechaniker Simon Joel Arnheim (1804 o. 1802–1875) in Berlin mit dem Bau feuerfester Kassen und Panzerschränke begonnen.

1890 zog die Tresorfabrik von der Rosenthaler Straße in die Badstraße. Carl Arnheim (1851–1905) ließ hier nach Plänen des Architekten Wilhelm Martens (1842–1910) ein Mietshaus, eine erste Fabrikhalle, ein Inspektorenhaus und mehrere eingeschossige Lager- und Werkstattgebäude errichten. Die Fabrikhalle wurde 1895 auf drei Etagen aufgestockt und die ehemalige Pankemühle umgebaut. Ebenfalls nach Plänen Wilhelm Martens wurden 1897/98 die 180 m langen Shedhallen geschaffen, wobei der westliche Pankearm zugeschüttet wurde.

Die Tresorfabrik stellte in maschineller Großproduktion reichverzierte Geldschränke her, die durch ihr äußeres Erscheinungsbild Sicherheit, Besitz, Reichtum und das Repräsentationsbedürfnis der potentiellen Kunden optisch widerspiegelten. Die hohe Qualität ließ den Namen Arnheim zu einem Synonym für den Geldschrank schlechthin werden.

Nach dem I. Weltkrieg konnte die Firma nicht mehr an ihre ehemalige Bedeutung anknüpfen, technische Neuerungen wie der Nachttresor kamen von der Konkurrenz. Die wirtschaftliche Lage verschlechterte sich und führte mit der Weltwirtschaftskrise 1929 zum Niedergang. 1938 wurde das Unternehmen zwangsversteigert. Die letzte, nur noch nominelle Besitzerin dieses einst traditionsreichen jüdischen Familienunternehmens, Dorothea Arnheim († 01.11.1942), wurde im September 1942 nach Theresienstadt deportiert.

Während des II. Weltkrieges wurden 1944 bei Luftangriffen das Bürogebäude und einige Werkstätten zerstört. Nach dem Kriege zogen andere Firmen in die noch vorhandenen Gebäude; 1966/67 wurde das Areal ein Gewerbehof. Im Zusammenhang mit der Gestaltung des Pankegrünzuges wurden bis auf die Shedhallen alle früheren Fabrikationsstätten abgerissen und der Hof in den Pankegrünzug einbezogen. Nach einer Restaurierung der denkmalgeschützten Pankehallen (Shedhallen) wurden sie 1986 zu einer Bildhauerwerkstatt für den Berufsverband Bildender Künstler umgewandelt.