Der Volkspark Humboldthain liegt im Ortsteil Wedding südlich des innerstädtischen S-Bahnringes zwischen Brunnen- und Hussitenstraße. Die den Park im Süden begrenzende Gustav-Meyer-Alle erinnert an den ersten Städtischen Gartendirektor Berlins, dessen Dienstvilla früher an dieser Straße lag. Der Park selbst wurde nach dem Volkspark Friedrichshain dann als zweiter großer Volkspark in Berlin auch von Gustav-Meyer selbst entworfen. Baubeginn für den 1876 fertiggestellten Park war mit dem14.09.1869 der 100. Geburtstag von Alexander von Humboldt.

Der Park sollte der vorwiegend armen und einfachen Bevölkerung des dicht besiedelten Wedding eine Möglichkeit zur naturnahen Erholung bieten. Mit der öffentlichen Zugänglichkeit sowie mit der Kombination von Parkbereichen zur ruhigen Erholung, zum Spiel, zur körperlichen Ertüchtigung und - mit Bezug auf Alexander von Humboldt - auch zur naturkundlichen Bildung hat Gustav Meyer eine neue Qualität der Berliner Stadtparks geschaffen. Das Gestaltungskonzept war geprägt von weiträumigen Spiel- und Sportwiesen, Spielplätzen und der Anpflanzung zahlreicher, nach geografischer Herkunft gepflanzter fremdländischer Gehölze. Weiterhin wurden eine Geologische Wand gebaut und Beete zur botanischen Anschauung angelegt.

Im und nach dem II. Weltkrieg wurde der Park praktisch völlig verwüstet. 1941/42 wurden zwei später schwer umkämpfte Bunker errichtet, und nach Kriegsende fielen die verbliebenen Bäume der Brennholzgewinnung durch die Bevölkerung zum Opfer. Nach Kriegsende wurde auch die an der Brunnenstraße gelegene Himmelfahrtskirche gesprengt. Ein moderner Neubau der Kirche befindet sich heute an der Gustav-Meyer-Allee.

Nach Entwürfen des Weddinger Gartendirektors Rieck wurde der Humboldthain mit Unterstützung von Weddinger Notstandsarbeitern zwischen 1948 und 1951 wiederaufgebaut und die Reste der beiden Bunker mit Trümmerschutt angeschüttet. Der kleinere dieser Berge ist heute eine Rodelbahn, und von der ca. 85 m hohen "Humboldthöhe" im Norden des Parks bietet sich ein weiter Blick über die nördliche Berliner Innenstadt.

Neben den mit vielen Bäumen und Sträuchern bewachsenen Bunkerbergen prägen den heutigen Volkspark Humboldthain insbesondere ausgedehnte Spiel- und Liegewiesen mit einem lockeren Baumbestand sowie mehrere Spielplätze, darunter ein pädagogisch betreuter Spielplatz an der Gustav-Meyer-Allee. Im Süden und Osten begrenzen den Park breite alleeartige Wege. Im süd-östlichen Teil befindet sich auf einer natürlichen Anhöhe der 1981 angelegte Wassergarten mit einem Pavillon und im Norden des Parks -an der Stelle der ehemaligen Himmelfahrtskirche- befindet sich ein sehr schöner, streng geometrisch angelegter Rosengarten.